Die ist bestimmt sehr verstaubt. /*sanfte Melodie*/ Wir sind über 40 Jahre zurück. Da ist wirklich eine Zeitreise in die DDR, Weihnachten in der DDR. Selbst der Baum ist täuschend echt.
Ich hab' extra eine alte Krücke genommen . Wir holen immer die Bäume mit unserem Förster zusammen, und da hab' ich wirklich eine Krücke ausgesucht . Also, man hat genommen, was man bekommen hat. Ja, und mit Lametta konnte man auch was kaschieren.
Aus nichts was machen. Elke Möller, die Gemeindepädagogin, wuchs in der DDR auf und kennt das. Hinter 18 Fenstern erzählt sie, wie damals gefeiert wurde. Es war immer aufregend und schön. Und gerade, dass man eben nicht alles bekommen hat, und dass man getauscht oder selber gebastelt hat, das war eigentlich auch gerade der Charme dieser Zeit.
In einem der Fenster geht es um Volkskunst aus dem Erzgebirge. Sie war Mangelware, also wurde selbst gestaltet und gedrechselt. Diese Kreativität vermisst Elke Möller heute.
Wenn man alles immer, sofort und ganz schnell bekommen kann, so wie das jetzt möglich ist in unserer Zeit, dann fehlt so ein bisschen die Vorfreude, das Warten auf etwas und dann, es dann endlich in der Hand zu haben, dieses Glück zu empfinden, etwas Besonderes.
Wie diese Krippe, von der die 10-jährige Elke bis zuletzt nicht wusste, ob sie sie bekommt. Auch sie steht hinter einem Fenster des Klosters Volkenroda. Weihnachten wurde selbst im Sozialismus, mit und ohne Christkind, unbeirrt gefeiert.